Sinnvoller Naturschutz oder Lügenkampagne aus Vorarlberg?
Allgemeines
Die vorarlberger Kampagne „Respektiere deine Grenzen“ wird nun auch im Allgäu eingeführt. Die Kampagne klingt sinnvoll und sympathisch.
http://www.respektiere-deine-grenzen.at/aufklaerung.htm
Nicht um das Aufstellen und Durchsetzen von Verboten geht es also bei der
Kampagne „Respektiere deine Grenzen“, denn davon gibt es eigentlich genug.Wir möchten, dass du verstehst, warum es Sinn macht, sich bei seinen Freizeit-
aktivitäten in der Natur immer wieder bewusst zu machen, dass eben diese
Naturregionen auch wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere sind
Im grenzüberschreitenden Naturpark Nagelfluhkette und in der Gemeinde Burgberg am Grünten werden wir im Allgäu in Zukunft mit dieser Kampagne konfrontiert.
Für eine erfolgreiche Besucherlenkung wurde in Vorarlberg die Kampagne „Respektiere deine Grenzen“ ins Leben gerufen. Um nun auch grenzüberschreitend arbeiten zu können, wurde durch den Naturpark Nagelfluhkette und die Gemeinde Burgberg das Projekt auch in das Allgäu geholt
http://www.nagelfluhkette.info/handeln/respektiere-deine-grenzen/
Bedenken
Zuständig für Umweltsachen in Vorarlberg, also dem Ursprungsland dieser Kampagne ist Landesrat Erich Schwärzler. Er betonte laut Allgäuer Zeitung
Er sei froh, dass im Umweltschutz die Zeit überwunden sei, in der der Mensch aus schützenswerten Gebieten ausgesperrt wurde.
Das würden wir gerne glauben und die Kampagne im Allgäu begrüßen.
Der Blick auf die Realität in Vorarlberg zeigt uns leider ein anderes Bild. Nirgends im Alpenraum wird die bergsteigerische Freiheit so restriktiv beschränkt.
Überschreiten wir von Oberstdorf kommend über das Rohrmoos und den Gottesacker den Hohen Ifen in Richtung Bregenzer Wald so sehen wir uns gleich hinter der Staatsgrenze mit einer im Alpenraum einmaligen Dichte von Sperrgebieten und Lenkungen konfrontiert. Das Sperrgebiet auf der Südseite ist nur eines von vielen.
Hier werden ohne naturschutzfachliche Notwendigkeiten die Bergsteiger radikal ausgesperrt (Ifen Südabfahrt und Südwände) während daneben auf der Südostseite des Hählekopfes ein wertvoller Lebensraum der Rauhfußhühner ungeschützt zugänglich ist. Naturschutz wird für Jagdinteressen missbraucht.
Der Vater des Projektes, ein gewisser Michael Manhart (ehemals Landesjägermeister in Vorarlberg) bezeichnet Tourenskilauf als umweltschädlicher als Heliskiing. Für jeden ambitionierten Bergsteiger ist jemand der sich so äußert eine „persona non grata“ Damit steht auch die Akzeptanz des von ihm ins Leben gerufene Projekt in Frage.
http://www.naturschutzrat.at/2003rat.html
Über Anregung von Herrn DI Michael Manhart wurde das Projekt „Respektiere deine Grenzen“ ins Leben gerufen
Er ist davon überzeugt, dass Tourengeher wesentlich mehr stören als die Hubschrauberflüge.
Es werde notwendig sein, Routen für Tourengeher einzuschränken und restriktiv zu kontrollieren, so Manhart.
Wir äußern dahin gehend Bedenken, dass diese Kampagne insbesondere am Grünten für jagdliche Interessen missbraucht werden soll. Genau das ist nun an der Stuhlwand passiert.
Gute Ideen von der falschen Seite
Nun kann man dieser Kampagne auch viele gute Ideen attestieren und sinnvollen Naturschutz erkennen, auch wenn sie hin und wieder fachlich lückenhaft ist und für Jagdinteressen missbraucht wird.
Ein grundsätzlich guter Gedanke bleibt ein guter Gedanke, selbst dann wenn er von der „falschen Seite“ kommt. Das ist in etwa so, als wenn die NPD eine bessere Fürsorge für die deutsche Mutter fordert. Ein guter Gedanke, aber möglicherweise mit Hintergedanke.
Die Annahme eines guten Gedanken aus der falschen Ecke birgt aber immer die Gefahr, dass die falsche Seite damit aufgewertet wird.
Fazit
Fundamentale Opposition gegen die Kampagne ist eben so falsch wie bedenkenlose Zustimmung.
Wenn diese Naturschutzampagne von allgäuer Bergsteigern akzeptiert werden soll, muss zuerst der Naturschutz im Ursprungsland der Kampagne glaubhaft werden. Fachlich nicht haltbare Sperren, wie der der Ifen Südwand, die hohe Dichte vorn Sperrgebieten und die Standpunkte des Initiators Manhart tragen nicht zur Glaubwürdigkeit bei.
Wir werden den Import aus Vorarlberg kritisch beobachten. Zwischen konstruktivem Mitwirken und zivilen Ungehorsam ist alles möglich.
Hinweise zu „toten Links“
Teile dieses Textes wurden im Jahr 2012 an anderer Stelle veröffentlicht. Obwohl einige Links nicht mehr verfügbar sind, wurden diese belassen um die Herkunft von Quellen und Zitaten nachzuweisen.
Dass man Berge wie die Grünen Köpfe eigentlich gar nicht mehr besteigen kann, weil dort eine ganzjähriges „Wildschutzgebiet“ ist, dass kann es doch wirklich nicht sein oder?
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„Zwischen konstruktivem Mitwirken und zivilen Ungehorsam ist alles möglich.“
Wer verlinktes Buch GANZ gelesen hat und über einen gesunden Menschenversatnd, sowie ein Herz verfügt, dem bleibt nur eine Option!
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Toller Artikel
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