Tannheimer Tal und Kleinwalsertal – Ausflüge und Urlaub im Risikogebiet.

Mit ihrer pauschalen Einstufung der österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg zu Coronarisikogebieten hat das Robert Koch Institut bewiesen, dass dort nicht sauber, wissenschaftlich und differenziert gearbeitet wird. Ein vernünftiges Risikomanagement sieht anders aus. Es kommt nämlich drauf an, was man im Urlaub macht und wo genau man hinfährt.  Im Allgäu und Oberbayern drohen nun wieder Überlastungserscheinungen und Dichtestress, während im Nachbarland Existenzen vernichtet werden.  Die Einstufung ist nichts weiter als politische Panikmache ohne epidemiologischen Nutzen und hat mit einer seriösen, wissenschaftlichen Expertise nichts zu tun.

Warum – das wird nachstehend erläutert

Warum man ohne eine Quarantäne zu befürchten trotzdem einen Ausflug oder einen Urlaub unternehmen kann auch.

Eine schwer greifbare, diffuse Bedrohung

Ein ansteckendes Virus ist eine schwer greifbare, diffuse Bedrohung. Ähnlich verhält es sich mit der Lawinengefahr. In beiden Fällen Bedarf es ein Risikomanagement, dass einerseits aus statistischen Wahrscheinlichkeiten, anderseits aus einer objektiven Einzelfallbeurteilung besteht.

Gehen wir von einem hochgradig störanfälligem Altschneeproblem in den Brennerbergen aus. Eine seriöse Institution, wie der Lawinenwarndienst Tirol, beschreibt das Problem. Mit einem verantwortungsvollen, persönlichen Risikomanagement meidet der Mensch diese Region oder er verhält sich dort vorsichtig und defensiv  (bleibt unter 30 Grad und hält Abstände ein). Gleichzeitig herrschen im Tannheimer Tal völlig sichere Bedingungen mit einem stabilen Schneedeckenaufbau. Kein Grund also, für ganz Tirol eine Warnung auszusprechen.

Gehen wir von einem neuartigen Virus aus, dass bei wenigen Menschen zu schweren Krankheitsverläufen führt, für die Meisten aber harmlos ist und oft gar nicht bemerkt wird. Rund um Innsbruck sind die Fallzahlen in den letzten Tagen in die Höhe geschossen. Eine unseriöse Institution, wie das Robert Koch Institut erklärt darauf hin ganz Tirol zum Risikogebiet, obwohl es im Außerfern nur wenige Fälle gibt und dass Tannheimer Tal gänzlich coronafrei ist. Mit einem verantwortungsvollen, persönlichen Risikomanagement meidet der Mensch Innsbruck oder er verhält sich dort defensiv. (kehrt nicht ein, meidet Menschenansammlungen und hält Abstand).

Österreich bietet mit seiner Coronaampel, genau so wie mit dem Lawinenlagebericht gute Werkzeuge zur Risikobeurteilung. Genau so, wie ich bei einem „Altschneedreier“ in den Brennerbergen nicht auf den Jochgrubenkopf gehen würde, würde ich bei einer orangen Coronaampel auch keinen Nachtclub in Innsbruck besuchen. In beiden Fällen wäre mir das Risiko zu hoch, obwohl es jeweils nicht sicher ist, ob tatsächlich etwas passiert. Eines ist jedoch klar. Die Lawine am Jochgrubenkopf würde man höchstwahrscheinlich nicht überleben, die Covid19 Infektion aus dem Innsbrucker Nachtclub höchstwahrscheinlich schon.

Kein Grund, nicht nach Tirol oder Vorarlberg zu reisen

Auf den ersten Blick erscheint undifferenzierte Einstufung des RKI mit Quarantäneandrohung wie ein faktisches Reiseverbot.

Ein Blick in die Einreisequarantäneverordnung schafft Klarheit.

Von der Quarantänepflicht sind unter anderem ausgenommen:

Personen, die sich weniger als 48 Stunden im Ausland aufgehalten haben und deren Aufenthalt im Ausland nicht der privaten Teilnahme an einer kulturellen Veranstaltung, einem Sportereignis, einer öffentlichen Festivität oder einer sonstigen Freizeitveranstaltung gedient hat.

Daraus ist ersichtlich, dass jemand, der sich weniger als 48 Stunden in einen tatsächlichen oder angeblichen (Außerfern, Kleinwalsertal) Risikogebiet aufhält, bei der Rückreise NICHT in Quarantäne muss.

Die Allgäuer Zeitung hat nachgefragt

Laut einer Pressemitteilung des Landratsamts Lindau dürfen Menschen aus Deutschland nach Vorarlberg fahren um dort einzukaufen, zu wandern, im Sportverein zu trainieren oder Freizeitanlagen zu besuchen. Der Aufenthalt in Vorarlberg muss aber kürzer sein als 48 Stunden. Wer dagegen eine kulturelle Veranstaltung, ein Sportevent, ein öffentliches Fest oder eine andere Freizeitveranstaltung besucht, muss sich nach Rückkehr in Quarantäne begeben.

Zu dem selbem Ergebnis kommt Antenne Bayern

https://www.antenne.de/experten-tipps/reise/tagesausflug-in-corona-risikogebiet-das-ist-erlaubt-und-hier-droht-quarantaene

Was gilt für Tagesausflüge?

Wenn ihr für höchstens 48 Stunden in ein Risikogebiet fahrt, könnt ihr das ohne Quarantänepflicht oder Corona-Test machen. Dabei ist es egal ob ihr zur Familie, zu Bekannten, Freunden, zum Wandern, zum Tanken oder einfach nur zum Shoppen dahin fahrt. Eine Ausnahme der 48-Stunden-Regel gibt es nur für den Besuch von kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen einer öffentlichen Festivität.

Also ein Wochenendausflug nach Österreich ist ohne lästige Konsequenzen möglich. Wer länger bleibt muss einen negativen Coronatest vorlegen oder sich in 14-tägige Quarantäne begeben.

Wer nun formal bei seinem Urlaub im Kleinwalsertal oder im Tannheimer Tal alles richtig machen will, fährt jeden zweiten Tag mal kurz über die Grenze und die 48 Stunden beginnen von neuem. Mal kurz mit der Kanzelwandbahn hinauf und ein paar Schritte in östlicher Richtung, von Tannheimer Tal aus den Aggenstein besteigen und das Gipfelkreuz umrunden oder auf einen Kaffee nach Oberjoch. All das unterbricht die Höchstzeit im angeblichen Risikogebiet.

In Zentraltirol, wo man nicht mit wenigen Minuten Aufwand die quarantänefreie Höchstaufenthaltsdauer unterbrechen kann, muss man halt eine Coronatest machen lassen. Hier kann man davon ausgehen, dass die Tourismusverbände dabei behilflich sind. Oder man gibt im Falle einer Rückfrage an der Grenze an nur einen Tagesausflug gemacht zu haben oder in Südtirol gewesen zu sein. Im letzteren Fall erhöhen griffbereite Wanderkarten und Reiseführer aus den Dolomiten die Glaubwürdigkeit der Aussage.

Ist so ein flunkern moralisch vertretbar? Sagen wir mal so. Wenn Politiker wie auf untenstehend belegt, ihr Volk derartig belügen, dürfen sie dann im Gegenzug Aufrichtigkeit erwarten?

In Zeiten zunehmender Überwachung ist es auf jeden Fall sinnvoll das Handy nur bei wirklichen Bedarf einzuschalten, möglichst bar zu bezahlen und steuerlich nicht notwendige Rechnungen und Belege gar nicht erst mitzuführen.

Urlaub, es kommt darauf an, was man macht.

Die aktuelle österreischische Coronasituation vereinfacht dargestellt. Dort wo es grün oder gelb ist kann man bedenkenlos Urlaub machen, ist es rot oder orange, meidet man Menschenansammlungen, verzichtet auf eine Einkehr und achtet auf Abstände. So etwas nennt man ein vernünftiges Risikomanagement,

Es stimmt wohl, dass im Spätsommer viele Reisende das Coronavirus in ihre Länder zurückgebracht haben. Bloß verwechseln gewisse Politiker manchmal Ursache  und Wirkung. Die  Gäste waren im Ausland, und sie steckten sich dort an. Aber sie sind  nicht krank geworden, weil sie sich in der Fremde aufhielten , vielmehr haben sie gewisse Verhaltensregeln  missachtet, etwa indem sie sich ins Nachtleben stürzten oder an Familienfeiern teilnahmen. Aber das sind auch in der Heimat keine vernünftigen Aktivitäten.

Dem Allgäu und Oberbayern droht Dichtestress und Massentourismus.

Würden wieder so viele Menschen dem Aufruf zum Urlaub im eigenen Land Folge leisten, wie  Anfang Juni dieses Jahres, hätten wir wieder überfüllte Parkplätze, panische Gegenreaktion wie tausender neuer Verbotschilder, horrende Parkgebühren, fremdenfeindlichen Einzelaktionen usw. Genau das wünsche ich mir für das Allgäu nicht.

Ich wünsche mir das Allgäu als eine gastfreundliche Region. Wir haben aber nicht den Platz für alle.

Belastung  und Etrag des Tourismus gehören gleichmäßig verteilt.

Glaubwürdigkeit verspielt.

Die Pandemie hat hinsichtlich der staatlichen Reaktionen auch widersprüchliche Reflexe ausgelöst. Zunächst haben die verschiedenen Länder – ganz der Kriegsmetapher folgend – einem nationalstaatlichen Reflex nachgegeben: Sie «verteidigten» ihr Territorium und ihre Bevölkerung gegen das neuartige Virus durch Schließung der Grenzen und Verstärkung der Grenzkontrollen. Politiker aus Deutschland, Österrreich und der Schweiz haben ihre Bürger aufgrund der Pandemie wiederholt dazu aufgerufen, Ferien im Heimatland zu machen. Ein Grund ist die Sorge wegen rasant zunehmender Covid-19-Ansteckungen; es schwingt bei der Forderung aber immer auch der Wunsch mit, der heimischen Wirtschaft einen Vorteil zu verschaffen. Und so meinte  der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn, man könne die Herbst- und die Weihnachtsferien auch im Inland verbringen. Dabei überschätzt er, wie auch Markus Söder, die Kapazität der bayrischen Touristenorte.

Am 14.3.2020 warnte der deutsche Gesundheitsminister davor, Gerüchten zu glauben, dass ein Lockdown bevor stehen würde. Eine Woche später wurde genau dieser dann verkündet. Wer solchen Politkern glaubt, kann auch gleich die Verschwörungen von Q-anon als einzige Wahrheit betrachrten.
Fotomontage aus dem April 2020. Es kam genau so, wie ich es vermutet habe und aktuell laufen schon Verhandlungen, die deutsche Reisewarnung zurück zu nehmen.

Im Frühjahr hatte die Tourismusministerin Elisabeth Köstinger ihre Landsleute dazu aufgefordert, über Sommerferien im eigenen Land nachzudenken. Nun bezeichnet sie die deutsche Reiswarnung als Katastrophe. Im April wurden im Raum Kiefersfelden und Füssen selbst minimale Grenzübertritte mit militärischer Gewalt unterbunden, nun plärrt Tirols Landeshauptmann wegen der Reisewarnung.

Merke: Auslandsreisen sind des Teufels, wenn es die eigenen Leute tun.  Ausländige Touristen sind jedoch stets wilkommen.

Drostens Aussagen zur Schweingrippe  aus dem Jahre 2009 sollte man einmal lesen. Mit  der Impfung wegen der ach so gefährlichen Schweinegrippe gab und gibt es massenhaft Klagen wegen irreversibler Spätschäden.

Profiteure der Angst Doku auf Arte

Drosten hatte schon da eine tragende Rolle und voll versagt. Er hat auch damals nur gedroht und gemahnt. Warum darf nur Drosten immer wieder die Regierung beraten? Warum hören alle nur auf ihn?

Im März sprachen sich das RKI, führende Politiker und die WHO gegen das Tragen von Masken aus um sie jetzt mit Nachdruck einen möglichst weitreichende Maskenpflicht durchzusetzten.

Wollen wir uns wirklich von solchen Lügner vorschreiben lassen, wohin wir reisen, wen wir wann treffen und wie wir uns verhalten sollen?

Fazit:

  • Genießt eure Zeit in Tirol und Vorarlberg
  • Trefft eigenständige, verantwortungsvolle Entscheidungen und glaubt nicht den Politkern oder dem RKI.
  • Ein Ausflug oder ein Urlaub in Oberbayern oder im Allgäu ist o.k. Aber wir haben nicht Platz für alle
  • Tretet nicht in die Qurantänefalle. 48-Stunden Regel, nur auf der Durchreise, negativer Test
  • Gebt möglichst wenig Daten von euch heraus. Teilt eure Urlaubsbilder erst mit zeitlicher Verzögerung oder gar nicht.

20 Kommentare zu „Tannheimer Tal und Kleinwalsertal – Ausflüge und Urlaub im Risikogebiet.“

  1. Lieber Kristian,
    sei mir bitte nicht böse, aber ich halte es für doch etwas anmaßend, aus Deiner Warte pauschal Politiker, Virologen etc. als Lügner etc. zu bezeichnen und offen zum Quarantänebruch aufzurufen.
    Du magst ein guter Bergsportler sein, aber verantwortungsvolles Handeln sieht anders aus.
    Wenn Du in einer Lawine umkommst – Dein Problem (und das der Retter), wenn Du Dir das Virus einfängst und unerkannt weiterverteilst wird das zum Problem von Vielen.

    Es ist richtig, dass nicht alle Maßnahmen perfekt waren und sind und die Einstufungen unserer Nachbargebiete zu grob getroffen sind.
    Hier wird es wohl auch Anpassungen geben.

    Aber es ist sicher nicht richtig, sich hier als der Allwissende zu geben und verbindliche Regeln zu brechen oder offen dazu aufzurufen.
    Wenn Du der Auffassung bist, das wäre alles rechtswidrig, dann beschreite doch den Rechtsweg, dafür ist er da!
    Aber unsere Gesellschaft lebt davon, dass sich nicht jeder seine Regeln gerade so macht, wie er es für richtig hält. Sonst schränkst Du – ggf. ohne es zu wollen, Rechte anderer ein, die auf die Regeleinhaltung vertrauen (müssen).
    Und dann müssen wir alle halt auch mal eine gewisse Zeit auf manch liebgewonnene Sachen verzichten und uns etwas einschränken – auch dann dreht die Welt sich weiter.
    Bisher haben wir das verdammt gut hinbekommen, gerade weil nicht nur Egoisten unterwegs sind, die alles besser wissen oder machen was sie für richtig halten.

    Und ehrlich: das RKI dürfte nun nicht wirklich unseriös sein….
    Aber Wissenschaft ist in aller Regel ein dynamischer Prozess, man wird immer schlauer, aber man ist auch nie ganz fertig.
    Da gehören auch Fehleinschätzungen oder Korrekturen dazu.
    Deswegen ist das ganze auch ein dynamischer Prozess – alle Beteiligten haben heute einen anderen Kenntnisstand als vor einem halben Jahr – und jedes Land kann auch erstmal nur für sein Gebiet lenkende Regelungen treffen.

    Also, bleib lieber in dem Gebiet in dem Du Dich wirklich auskennst und gib nicht den Hobbyvirologen oder Rechtsgelehrten 😉

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    1. Ich weiß nicht in welcher Sprache Kristian geschrieben hat, mir scheint es war deutsch, oder? Ich lese weder von Bruch der Quarantäneregeln noch von stellt er sich allwissend hin (???) oder habe ich etwas übersehen?
      Ich habe lange genug in der „Virusbranche“ gearbeitet, um einen kleinen, immer noch sehr kleinen Überblick zu haben – also weit entfernt von Durchblick. Deshalb leiste ich es mir, Fragen zu stellen bzw. nach Beantwortung dieser zu forschen, auf allen Kanälen, die mir zur Verfügung stehen. Zum RKI kann und möchte ich aus o. genannten Gründen nichts sagen. Ändert auch nichts an der Entscheidungsfindung der Regierung.
      Insofern finde ich die Denkanstöße und Impulse von Kristian immer sehr interessant. Auch wenn ich nicht SOFORT mit einer Meinung daherkommen will.
      Wissenschaft ist ein dynamischer Prozess, stimmt. Und gerade deshalb darf es auch erlaubt sein, sich andere Inhalte anzueignen, drüber nachzudenken…
      Gestern habe ich eine Mitschrift eines Vortrages zum Thema SARS/Coronaviren im Klinikum Großhadern wiedergefunden, äußerst informativ!
      Das Credo muss heißen: mißtraue allen und allem, auch mir😉, bleib wachsam, lebendig, vorsichtig.
      Dann passt das schon. Und wenn jeder nur an sich denkt, ist an alles gedacht! ACHTUNG! SCHERZ! Ok, war vielleicht etwas viel…

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      1. Hallo Gabriele,
        ja, es ist ein deutscher Text und Du hast wohl wirklich Einiges übersehen.

        „Oder man gibt im Falle einer Rückfrage an der Grenze an nur einen Tagesausflug gemacht zu haben oder in Südtirol gewesen zu sein. Im letzteren Fall erhöhen griffbereite Wanderkarten und Reiseführer aus den Dolomiten die Glaubwürdigkeit der Aussage.

        Ist so ein flunkern moralisch vertretbar?“

        Ich glaube nicht, dass Kristian hier meint, man solle an der Grenze flunkern, um dann zu Hause die angeordnete Quarantäne brav einzuhalten.

        Weiterhin werden pauschal Politiker und Virologen etc. als Lügner etc. bezeichnet.

        All das ist faktisch Unsinn und unter dem Niveau eines an sich sehr guten Bergsportblogs. Und es ist in jedem Fall gefährlich.

        Sonst muss ich gestehen, dass ich den wirklichen Inhalt Deines Posts nicht ganz verstehe, muss ich aber auch nicht….

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  2. Jaja, die Doppelmoral und der Wankelmut der Veranwortlichen…

    Hinterher ist man immer schlauer, klar. Wenn man im Februar/März früher reagiert hätte, hätte es den Lockdown in der Härte nicht gebraucht. Aber dafür braucht man auch die Kooperation und die Einsicht der Bevölkerung, und anhand so mancher Berichterstattung über Demos merkt man, dass es da teilweise fehlt. Auch grundlegende Verhaltensregeln (Abstand, Partys usw) wurden mit der Zeit immer weniger beachtet, mit der Folge, dass halt immer wieder kleine Corona-Herde aufploppen.

    Massenansammlungen und Hotspots vermeiden, 48h-Regel beachten, auf Datensparsamkeit achten. Zu letzterem: heute im Radio gehört, dass die Angabe von falschen Daten in diesen Corona-Kontaktlisten als Ordnungswidrigkeit eingestuft und mit einem Bußgeld belegt werden soll. Herzlichen Dank, liebe Exekutive.

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  3. Danke Kristian, klare Worte, gut begründet.
    Das kann man vom Rki oder unseren Politikern nicht beaupten. Wer nur droht, lügt und sich von Konzernen bezahlen lässt, hat keinerlei (moralische) Berechtigung, seinen Bürgern was vorzuschreiben. Ungehorsam ist hier m.M. nach Pflicht
    LG.

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  4. Lieber Kristian Rath, vielen Dank für die spannende Zusammenfassung. Finde die Idee top, das Lawinen-Risikomanagement auf Corona zu übertragen. Das sollte man den zuständigen Stellen zur Kenntnis bringen. Auch den Hinweis, dass die Orientierung an nationalen und regionale Grenzen wenig Sinn macht, finde ich extrem wichtig. Ihr Konzept sollte Standard werden. Nicht so top finde ich die nicht belegte, pauschale Verurteilung von Politikern als Lügner und einer nationalen Fachbehörde als unseriös. Was qualifiziert Sie zu solchen Urteilen, welche medizinischen und politischen Fachkenntnisse haben Sie vorzuweisen? Dieses Virus ist neuartig, wie es die große Mehrheit der Virologen sieht und niemand hat damit Erfahrung. Alle fahren auf Sicht und tun, was sie können. Dabei passieren natürlich viele Fehler. Wer Systemkritik äußern möchte, kann das jederzeit tun. In diesem Zusammenhang wirkt es befremdlich und für mich nicht nachvollziehbar. Falls es andere Gründe dafür gibt, gehören sie auch nicht hierhin. Kenne mich mit schweren Lungenerkrankungen einigermaßen aus, habe Pflegekompetenz. Corona kann sämtliche Organe befallen, nicht nur die Lunge und scheint bei den meisten der zur Zeit ca. ein Fünftel schwer erkrankten zu Langzeitfolgen zu führen, die das Gehirn einschließen. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass ein Großteil dieser Leute mit einer Behinderung wird leben müssen oder sogar Pflegefall wird. Habe einen solchen Fall im Bekanntenkreis (Ischgl). Skitouren sind dann eher keine Option mehr. Im genannten Fall droht Frühverrentung mit 48. Das Virus hat Stand heute 1 Million Tote weltweit in ca. neun Monaten gefordert. Damit bewegen wir uns in Dimensionen des zweiten Weltkriegs. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, die in mehreren Flächenländern aus politischen Gründen vermutlich gedeckelt sind. Interessanter für die Beurteilung der Gefahr, als die Todesfälle, sind aber die Langzeitfolgen der Lebenden, siehe oben (u. a. aktuelle Studie aus England). Natürlich kann man sagen, das kümmert mich nicht, weil vor meiner Haustür stirbt ja keiner. Nach einer Siegerstrategie sieht das aber derzeit nicht aus.

    Sportliche Grüße

    Stefan Maas, Leverkusen/Köln, Trainer C Skisport und Skitourengeher

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  5. Hallo Liebe Berggemeinde,

    ich möchte mich hier nicht über Sinn- und Unsinn der Corona Verordnungen und Reisebestimmungen auslassen (hierzu gibt es im Netz Lesestoff und Informationen mehr als genug, allerdings fast nicht von ARD, ZDF u Co.) Aber über eines sollten wir uns bewusst werden ganz nach den Zitaten von Bertolt Brecht:

    „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Wiederstand zur Pflicht!“

    „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß, und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“

    Eines möchte ich noch sagen: Corona ist reel, ob es wirklich so gefährlich ist wie es uns verkauft wird muss jeder selbst heraus finden (hierzu gibt es von genügend anderen Fachleuten auch einschlägige Meinungen und die offiziellen Statistiken sind auch aussagefähig genug) und was politisch daraus gemacht wird ist höchst bedenklich!

    Viele Grüsse, bleibt gesund und Adlerauge sei wachsam!

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    1. „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Wiederstand zur Pflicht!“
      –> dazu ruft leider der werte Kristian wiederholt auf!
      Also Widerstand gegen seine Anstiftung zu illegalen Handlungen ….. ist ganz einfach: vernünftiges und verantwortungsvolles Verhalten.

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  6. Lieber Kristian,
    si tacuisses, philosophus mansisses, – oder profaner ausgedrückt – Schuster bleib bei deinen Leisten ! Ich schätze deine Ausführungen, aber sobald Du den alpinen Raum verlässt – gerade jetzt in der Zeit der Coronapandemie, wirken deine Beiträge oft nicht durchdacht (orientieren sich nur an den Interessen der Bergsteiger), sind zuweilen aggressiv und beleidigend. Wo bleibt die berühmte Contenance ?
    Viele Grüße
    Wolfhard / Bergführer

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  7. Mutig geschrieben, mit viel Wahrheitsgehalt, wenn auch teilweise etwas grenzwertig 🙂 Es gibt in diesem Thema soviel Pro und Contra, Wissen und Unwissen, Meinung und Gegenmeinung. Und da muss es auch erlaubt sein, mal einen „etwas anderen Standpunkt“ darzustellen.

    Zu den genannten Kontaktlisten von Josef (weil gerade aktuell): Das mit dem Bußgeld stimmt, allerdings sind „Listen“ gar nicht erlaubt, sondern nur Einzelformulare, und es wurde auch zumindest schon 1 Fall bekannt, bei dem Betroffene Werbeanrufe bekamen, weil der Wirt die Kontaktdaten verkauft hat! Schürt das Vertrauen ja auch nicht gerade. Ebenso wenig, wie die Aussage, die Formulare lägen 3 oder 4 Wochen bei der Behörde und würden dann vernichtet. Dass dem nicht so ist, hat ein Beispiel in BY gezeigt, bei dem die Daten für was ganz anderes verwendet wurden, als für die Erhebung bestimmt.

    Im Übrigen bin ich ganz bei Reinhold, trifft es in wenigen Sätzen auf den Punkt 😉

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  8. Servus Kristian,
    danke für deinen, mich seelisch aufbauenden Blogbeitrag mit dem schönen Hinweis auf persönliches Risikomanagement und Selberdenken – Homo Sapiens oder Panikmodus?
    Griaß d‘

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  9. Danke für die vielen Kommentare. Manche stellen sich die Frage, warum man Politiker pauschal als Lügner bezeichnen, oder dem RKI wissenschaftlich unsaubere Arbeit vorhalten kann.
    Es ist nicht pauschal, es sind genau belegbare Lügen.
    1. Söder stellt am 13.3.20 klar: Keine Restaurantschließungen in Bayern
    Söder am 21.3. verkündet den Lockdown für Bayern sogar zwei Tage früher als im Rest des Landes
    2. Spahn am 14.3. 20: Man solle keinen Gerüchten glauben, dass Einschränkungen des öffentlichen Lebens bevor stehen würden. Das stimmt nicht, das sei nicht war. Eine Woche später wurde der Lockdown verkündet. Spahns Lüge hat sogar Eingang in den Wikipediaartikel „Falschmeldungen zu Covid 19“ gefunden.

    Fachliche und wissenschaftliche Inkompetenz:
    Jens Spahn rät dringend vom Urlaub im Ausland ab. Was hat ein Urlaub im Ausland mit dem Infektionsgeschehen zu tun. Nichts! Es kommt drauf an, wie man sich verhält. Zu Hause, beim Urlaub im Inland und beim Urlaub im Ausland. Feiern in geschlossenen Räumen ohne Abstände ist derzeit nirgends eine gute Idee.
    Einstufung von Risikogebieten: Aktuell haben Schweden, und Serbien die geringsten Wachstumsraten in Europa. Serbien sogar geringere Fallzahlen pro 100.000 Einwohner als Schweden. (Quelle: FAZ aktuelle Fallzahlen 5.10.20.) Warum gilt Serbien dann als Risikogebiet? Warum müsste man aktuell bei einem Aufenthalt von mehr als 48 Std im coronafreien Tannheimer Tal (5.10.20) in Quarantäne, bei einem Aufenthalt in Hamm oder Berlin Mitte nicht?
    Über die ständig wechselnden Vorschriften, wer sich testen lassen darf, soll oder muss und die ganzen Testpannen brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren. Über die widersprüchlichen Aussagen zur Wirksamkeit von Masken (vergleiche März 20 und Oktober 20) auch nicht. Eine täglich aktualisierte Risikobeurteilung, gleich wie ein Lawinenlagebericht wäre sinnvoll. Mit einem weltweit einheitlichen Wenn-Dann-Szenario und nicht einem willkürlichen Wirrwar an Regeln, die kaum noch jemand kennt.

    Übrigens bei einer ECHTEN PANDEMIE hätte man an Ostern keine Ärzte, Pflegekräfte, Rettungskräfte usw. auf Skitour im Oytal getroffen. Die hatten nämlich allesamt nichts zu tun und waren in Kurzarbeit. Eine echte Pandemie gab es im 17. JH in Kempten. Von 2500 Einwohnern überlebten 100!! die Pest. (Quelle: Das schöne Allgäu, Oktober 2020).

    Man braucht kein Virologe zu sein, um zu wissen dass bei von Mensch zu Mensch übertragbaren Krankheiten Abstände das Risiko markant senken. Im angeblichen Risikogebiet Tannheimer Tal kann man das nachlässig handhaben, im tatsächlichen Risikogebiet Madrid eben konsequent. Masken und Quarantäne sind dagegen nur Druckmittel um die Pandemiestimmung aufrecht zu halten.

    Wollen wir uns wirklich von Lügnern wie Söder oder Spahn vorschreiben lassen, wo wir hinfahren, mit wem wir uns treffen und ob und wo wir eine Maske tragen?

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    1. Lieber Kristan Rath, tut mir Leid, Ihr Text belegt nur, dass eine Pandemie nicht vorhersehbar ist. Das ist sie auch nicht für Politiker. Ein wenig Lebenserfahrung sollte eigentlich reichen, um zu wissen, dass niemand eine Kristallkugel zu Hause stehen hat, die ihm sagt, wie die Lage nächste Woche ist. Offenbar haben sie so ein Ding zu Hause und dazu noch Pandemie-Erfahrung, top. Auch Ihre Forderung, nur ein weltweit koordiniertes Vorgehen gegen Corona würde Sinn machen, ist völlig wirklichkeitsfremd. Aber vielleicht schaffen Sie ja, was Generationen von Außenpolitkern noch nicht geschafft haben. Da Sie die Pandemie grundsätzlich infragestellen: Bitte erklären Sie auch meiner Bürokollegin, deren gesamter, erkrankter Familie und ihren Ärzten, die sich in der Diagnose einig waren, dass sie sich Atemnot und Schwäche nur eingebildet haben und Corona/Covid nur eine Erfindung von Politkern, die uns wofür auch immer manipulieren wollen. Sie haben bisher auch nicht offengelegt, warum „die Politiker“ angeblich ein Interesse daran haben, uns durch Masken zu gängeln. Werde meine Zeit auch in einem Alpinblog nicht mehr mit Verschwörungstheoretikern verschwenden und verlasse dieses Forum. Manchmal sind die Berge einfach zu hoch. Ihr Artikel und unsere Antworten sind Off Topic. Gute Besserung, Stefan Maas

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    2. Lieber Kristian,
      es gäbe sehr ausreichend Ansatzpunkte Deine Äußerungen zu kommentieren.
      Ist mir aber zu doof …
      Ich greife aber mal eine raus, mit der Du Mitbürger diffamierst; in Deiner Position als DAV-Mitglied, Bergwachtler, Buchautor (Panico) unverständlich was Dich dazi treibt!

      „Es ist nicht pauschal, es sind genau belegbare Lügen.
      1. Söder stellt am 13.3.20 klar: Keine Restaurantschließungen in Bayern
      Söder am 21.3. verkündet den Lockdown für Bayern sogar zwei Tage früher als im Rest des Landes
      2. Spahn am 14.3. 20: Man solle keinen Gerüchten glauben, dass Einschränkungen des öffentlichen Lebens bevor s…“

      Weder Söder noch Spahn sind Lügner weil Sie solche Äusserung zu einem früheren Zeitpunkt gemacht haben.
      Die Rahmenbedingungen haben sich derart geändert, dass Eingriffe erforderlich waren.

      Selbst die Schweizer – oder unterstellst denen nun auch eine Diktatur durch dunkle Mächte? – haben nun auch begriffen, dass Eingriffe erforderlich sind und nuicht mehr jede/r machen darf was sie/er zu seinem Vorteil sieht.
      https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/aktuell/news/news-18-10-2020.html

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    3. Wenn Du nach dem „Eine täglich aktualisierte Risikobeurteilung, gleich wie ein Lawinenlagebericht wäre sinnvoll.“ suchst, so solltest Du mal unter
      https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Gesamt.html
      schauen.
      das gibt’s seit 04. März 2020

      Als Pandemie gilt ein Zustand der durch die WHO ausgerufen wird. Das geschah bei CoVid-19/SARS-CoV2
      https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019

      Pandemieerklärung erfolgte am 12.03.2020
      https://www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/coronavirus-covid-19/news/news/2020/3/who-announces-covid-19-outbreak-a-pandemic

      Last update: 19 October 2020, 02:00 CEST
      39.944.882 Confirmed cases
      1.111.998 Confirmed deaths
      235 Countries, areas or territories with cases

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  10. Manchem Politiker muss man zugute halten, dass die Situation damals „neu“ war – unbekanntes Virus und wie reagiert man darauf. Dass die dann angesichts der Bilder/Meldungen aus z.B. Italien in Aktionismus verfallen, weil man nicht weiß, wo man sich zwischen „wir tun nix“ und „Lockdown“ positionieren soll, kann man noch nachsehen.

    Wenn dann aber gelogen wird, obwohl man weiß, dass der Lockdown kommen wird, hilft es der Glaubwürdigkeit der Personen nicht unbedingt – um es vorsichtig auszudrücken.

    Hier der Link zum Wikipedia-Artikel:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Falschinformationen_zur_COVID-19-Pandemie#Deutschland

    Die Maßnahmen und Äußerungen, die aktuell durch die Medien geistern, wirken irgendwie … mal berechtigt, mal unausgegoren, mal komplett sinnlos (siehe Kleinwalsertal). Und im Hintergrund die unausgesprochene Drohung, dass es sonst wieder zu einer Art Lockdown kommen könnte. Könnte mir aber durchaus vorstellen, dass hinter so mancher Äußerung durchaus politisches Kalkül liegt. Wie sagte Merkel vor ein paar Tagen: „Wir riskieren unseren Erfolg“ – sinngemäß: „Es ist noch nicht ganz so schlimm, die Situation könnte besser sein, und wenn wir nicht aufpassen, verschlimmert es sich, also tut das, was wir sagen, dann werden wir das schon machen“.

    Die Botschaft, die man damit transportieren will, lautet: vertraut uns, wir sind erfolgreich, unsere Politik ist richtig und wichtig. Und im Hinterkopf hat man die nächsten Wahlen…

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  11. Ich stimme mit einigem nicht überein. Zum Beispiel halte ich die Hemmung des Urlaubsverkehrs für eine vollkommen zielführende Maßnahme, in ihrer ganzen ekligen Pauschalität und sensenhaften Breite. Es ist doch kein Zufall, das Tirol an dem Tag zum Risikogebiet gemacht wurde, wo der Kaunertaler Gletscher Saisoneröffnung hatte (weswegen dann ganz Deutschland geschlossen auf dem Riedberger Horn war den Tag). Reisen Vergnügungswilliger werden uns massenweise Fälle eintragen. Im Übermaß. Da gäbe es keinerlei Halten. Punkt. Und jetzt weiß noch keiner, wieviel Streß auf’s System kommt. Ich bin auch kein Fan von Söder, der der simplen bayrischen Mir-san-mir-Volksseele so gefällig reinzukriechen weiß, und seiner selbstgefälligen Eigeninszenierung. Aber es muss einen pauschale knallharte Begrenzung geben, die Risiken mit einer Kettensäge kappt. Womit ich wieder übereinstimme, ist der Gedanke der Eigenverantwortung. Kein Staat und keine Behörde wird in dieser Krise so helfen, wie das Augenmaß und proaktive Schutzmassnahmen jedes Einzelnen. Alle informierten Bürger zusammen können 10.000 Infektionsherde austreten, oder nicht entstehen lassen. Die Behörden werden schon an 1.000 Infektionsherden völlig ersticken und ausgeschaltet werden.

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