Archiv der Kategorie: Nachhaltigkeit

Berghütten, Winterräume und Habeck´s Heizgesetz

Welcher Bergsteiger kennt es nicht, dieses angenehme Gefühl, wenn man bei einer Schlechtwettertour die Stube einer Alphütte betritt, es eine warme Suppe gibt und das Feuer im Ofen knistert. Oder in einem Winterraum. Das Feuer prasselt im Ofen und die feuchte Kälte weicht langsam einer wohligen Wärme. Was für uns Freizeitsportler nur Bergromantik darstellt, ist für Alphirten und Hüttenwirte oft Alltag. Doch das könnte bald vorbei sein, zumindest wenn es nach Habecks Heizgesetz geht….. Berghütten, Winterräume und Habeck´s Heizgesetz weiterlesen

Matterhorn – Ein Permit durch die Hintertür

In vielen Ländern mit der Rechtstradition des Common Law   ist das private Grundeigentum stark geschützt und der Zugang zur Natur reglementiert. Häufig ist für eine Bergbesteigung ein Permit notwendig, wie man das aus Nordamerika oder dem Himalaya kennt. Im Bereich der römisch-deutschen oder gar der Nordischen Rechtsordnungen haben die mit dem Grundeigentum verbundenen sozialen Verpflichtungen einen höheren Stellenwert. Das heißt, dass  die Natur traditionell frei zugänglich ist. Das System aus Permit und Genehmigungen ist unüblich.
Da der Deutsche, Schweizer, Österreicher gerne regelt, gibt es besonders in touristischen Hochburgen immer öfters Bestrebungen den freien Zugang zur Natur zu beschränken bzw. von der Zahlung eines Geldbetrages abhängig zu machen. Meist stehen diesen Bestrebungen die Rechtstraditionen des Heimatlandes im Wege. In Zermatt hat man es aber geschafft ein Permit  für das Matterhorn durch die Hintertüre einzuführen.

150,– Franken !!! muss der Bergsteiger für eine Übernachtung in der Hörnlihütte bezahlen, die der Burgermeinde Zermatt gehört.  Einfach zu biwakieren, wenn man diesen Wucherpreis nicht bezahlen möchte oder wenn die Hütte ausgebucht ist, geht nicht. Der Bergsteiger ist faktisch gezwungen eine überteuerte Hüttenübernachtung zu buchen. Ein Permit und eine Zugangsbeschränkung durch die Hintertüre. Sogar die Polizei macht Jagd auf Wildcamper.
Natürlich wird dieser Wucher dem Zeitgeist entsprechend mit den Begriffen Naturschutz und Nachhaltigkeit umschrieben. Werfen wir ein Blick auf die Webseite der Hörnlihütte

Auszüge daraus:

Das neue Energie-Versorgungs-System wird einen nachhaltigen, effizienten und reibungslosen Betrieb der Hütte gewährleisten.#

Preis: CHF 150.- pro Person inkl. HP = Nachtessen (ohne Getränke) um 18:30 Uhr, Frühstück#

Die Hörnlihütte hat neu 130 Plätze und ist jeweils von Juli bis September geöffnet.#

Camping verboten#

  •  Total 34 Zimmer
    •    4 Zimmer mit 8 Betten
    •   10 Zimmer mit 6 Betten
    •    6 Zimmer mit 4 Betten
    •    3 Zimmer mit 3 Betten
  • Nasszellen / WC’s und Dusche auf der Etage
  •  Zusätzlich     2 Suiten mit eigener Dusche/ Nasszelle/ WC
  • Aufenthaltsraum für 130 Personen
  •  WiFi auf der Terrasse und im Aufenthaltsraum#

Der Wirt der Hörnlihütte in „Blick.ch. Vollständiger Artikel siehe dort

.Im Gegensatz zu mir sind die Polizisten berechtigt, Wildcamper wegzuschicken und wenn nötig auch zu büssen.» Die Beamten stehen vom Tag der Eröffnung des Base Camps an im Einsatz und schauen für Recht und Ordnung. Das sei dringend nötig, sagt Lauber. «Wildcampen ist im sensiblen hochalpinen Gebiet besonders schädlich

Sich in diesem Fall auf ein „sensibles hochalpines Gebiet“ zu berufen, ist an Dummheit und Ignoranz kaum zu überbieten. Kaum ein Alpental ist so verbaut und verdrahtet wie Zermatt. Hinzu kommt der ständige Lärm von  Helirundflüge. Diese Auswüchse sind scheinbar nicht besonders schädlich.

Wie auf´s Matterhorn?
Da es nur wenige Bergsteiger dazu in der Lage sind, das Matterhorn von Zermatt oder vom Schwarzsee aus als Tagestour zu besteigen, bleibt am Hörnligrat nichts anderes übrig, als langfristig zu reservieren und diesen Wucherpreis für einen Luxus, den man dort oben gar nicht braucht zu bezahlen.

Der Zmuttgrat ist  wesentlich anspruchsvoller und weist selten gute Verhältnisse auf.  Durchaus sinnvoll erscheint es, den Gipfel von Italien aus zu versuchen. Engpässe auf der Hütte sind dort zwar bei guten Verhältnissen zu erwarten, jedoch spricht nichts gegen ein Biwak unterhalb der Südwand. Nach Breuil mag zwar für viele die Anfahrt ein bisschen länger sein, jedoch besteht von dieser Seite aus nach wie vor die Möglichkeit, bei passenden Verhältnissen spontan aufzubrechen und notfalls auch zu biwakieren, wenn die Hütten belegt sind. Als angenehme Begleiterscheinung kann man nach der Tour in Italien Rotwein und Pizza zu einem Preis genießen, für den des in Zermatt nicht mal eine Vorspeise gibt.

Allgemeines Statment

Allgemeines Statement
Grundsätzlich sollte man eine vorhandene Hütte auch benutzen, vorausgesetzt ein Platz ist vorhanden und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Wer auf 3200 m Luxus konsumiert, soll dafür auch einen entsprechenden Preis entrichten. Nicht in Ordnung ist es, den Bergsteiger zu diesem Konsum zu zwingen, wenn er über den Hörnligrat aufs Matterhorn will. Bei einer vollen Hütte oder 150,– CHF über eine Hüttenübernachtung ist Biwakieren ein legitimes Ausweichverhalten.

Will man in einem Alpental ohne Industrie der Bevölkerung Arbeit und Brot bieten, so ist eine gewisse touristische Erschließung nötig. Dazu gehören auch Skigebiete, deren Verfügbarkeit in der Saison auch mit künstlicher Beschneiung sichergestellt wird. Das ist eine gewisse Notwendigkeit, will man Abwanderung oder Fernpendeln verhindern. Der Grad der Erschließung beginnend von unschönen Hotelbauten bis hin zu lärmenden Helirundflügen überschreitet in Zermatt das Maß des verträglichen. Sich dann angesichts ein paar Zelte am Fuß des Matterhorns auf Naturschutz und Nachhaltigkeit zu berufen ist an Dummheit und Heuchlerei kaum zu überbieten.

Um eine spontane Besteigung zu ermöglichen, sollte ein Biwakbereich mit Toiletten gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung stehen.

Ich stand bisher zwei mal auf dem Matterhorn. Falls es ein Drittes mal gibt, dann von Italien aus. Ich entscheide gerne spontan, den Verhältnissen angepasst, an welchem Tag ich einen Gipfel besteige und wann ich am Morgen aufbreche.

Naturschutz gegen Naturschutz am Beispiel des Hindelanger Bürgerkraftwerkes

„Der Naturschutz“ hat sich in unserer Gesellschaft zu einer übergeordneten Instanz etabliert, auf die sich jeder beruft, gleich welche Richtung er vertritt und die nicht in Frage gestellt werden darf. Vergleichbar in etwa mit „der Kirche“ im Mittelalter. Machtspiele, Selbstverwirklichung, wirtschaftliche Interessen, Profilierungssucht, Schutz von Klima, Schutz von Arten und der Landschaft. All das wird „dem Naturschutz“ unterstellt. Bevor wir allerdings diesen Begriff bemühen, der sich in Begleitung seiner Heiligen, wie dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit und seinem Gegenspieler, dem bösen Klimawandel zu einer Art Ersatzreligion  der Atheisten entwickelt hat, müssen wir uns im Klaren sein, was wir schützen wollen und wie wir das Ziel erreichen wollen. Zunehmend liefern sich die verschiedenen Richtung „des Naturschutzes“ verbale Gefechte um die wahre Lehre. Auch das hat er mit „der Kirche“ im Mittelalter gemeinsam. Betrachten wir dazu das geplante Bürgerkraftwerk Älpele im Hintersteiner Tal. Naturschutz gegen Naturschutz am Beispiel des Hindelanger Bürgerkraftwerkes weiterlesen

Die perfekte Aufstiegsspur?

Die perfekte Aufstiegsspur ist das sicher nicht. Es stellt sich die Frage ab es diese überhaupt gibt. Ein Bergführer mit einer Anfängergruppe mag die vielen Spitzkehren monieren, die immer wieder zu Staus führen.

Dem Rennläufer mag sie zu flach und zu wenig zielgerichtet sein.

Dem alten Routinier mag sie vielleicht am besten gefallen.

Aufstiegsspur Buralpkopf

Eines ist sie auf jeden Fall. Sie ist angepasst. An kritische Verhältnisse und an die Natur. An diesem Tag galt in diesem Bereich Lawinenwarnstufe 4. Sie hält ausreichend Abstand zu der mit Triebschnee gefüllten Mulde zur rechten.

Auch an die Natur ist sie angepasst, da sie genügend Abstand zu der sonnigen, mit Bäumen und Büschen bewachsenen Hangkante zur rechten hält, dem Lebensraum von Rauhfußhühner.

Um Lawinenunfälle zu vermeiden und um die heimische Tierwelt zu schützen bedarf es keiner Airbacks und Lawinenapps und keiner grünen DAV- Schilder und keiner „nachhaltigen Besucherlenkungskonzepte“. Es bedarf auch nicht Monat für Monat seitenlange, ideologische Artikel in der Alpen-Prawda im Panorama

Es bedarf lediglich eines gesunden Menschenverstandes und ein an die aktuellen Bedingungen angepasstes Verhalten.

Noch etwas zur Spur: Sie ist nicht nachhaltig. Das soll sie auch nicht sein. Nach dem nächsten Schneefall gibt es andere Verhältnisse die eine andere Tourenauswahl und Spuranlage erfordern

Zum Teufel mit der Nachhaltigkeit

Zum Teufel mit der Nachhaltigkeit

Begriffserklärung Nachhaltigkeit

Als nachhaltig bezeichnet man etwas, dessen Wirkung lange anhält und sichtbar oder spürbar ist.

Das kann positiv oder negativ sein. Zum Beispiel  eine standortgerechte Waldbewirtschaftung. Die positiven Folgen können Jahrzehnte, Jahrhunderte anhalten. Aber auch der Zweite Weltkrieg. Dieser hat Europa nachhaltig verändert.

Meist ist dieser Begriff zu Unrecht ausschließlich positiv belegt. Man verbindet damit oft schonenden Umgang mit der Natur und den Ressourcen. Der Begriff wird inzwischen inflationär für beinahe jeden Mist verwendet, wenn man seine Mitmenschen, Kunden, Gäste von irgend Etwas überzeugen möchte. Zum Teufel mit der Nachhaltigkeit weiterlesen