Jetzt ist der da der Winter und wie es aussieht wird er eine Weile bleiben. Nach den warmen und eher sommerlichen Monaten September und Oktober brachte der November viel Niederschlag. Dabei war es zunächst ebenfalls deutlich zu warm, bevor am 24.11. die Schneefallgrenze rasch in die Niederrungen sank. In den Hochlagen liegen bereits überdurchschnittliche Schneemengen und auch die Tallagen präsentieren sich winterlich. Laut den Mittelfristprognosen soll es auch so bleiben. Ob das frühe Winterwunder bis Weihnachten anhält, dazu befragt man besten die Glaskugel.
Die Monate September und Oktober waren in dem Allgäuer Alpen, so wie fast überall im Alpenraum deutlich zu warm. Bis Mitte November gab es nur zwei bis drei mal leichten Bodenfrost. Dafür konnte man selbst Mitte Oktober noch 3000er in kurzen Hosen besteigen, regelmäßig zur Arbeit radeln und die Heizung drehte ich erstmals Mitte November aus. Somit viel CO² eingespart. Irgendwie bremst sich der Klimawandel selbst aus. Aber auch dieser Effekt, ist nur eine von zahlreichen abmildernden und verstärkenden Einflüssen, die in ihrer Wechselwirkungen die faktisch nicht zu berechnen sind.
Ich empfand den bis zum 24.11. 2023 deutlich zu warmen Herbst als sehr angenehm. Ein den Hochlagen der Alpen gab es bei schwankender Schneefallgrenze reichlich Niederschlag. Die Schneefallgrenze war stark schwankend, lag aber meist zum Teil deutlich über 1.500 m.
Am 18.11.2023 gab es einen kräftigen Wintereinbruch mit bis zu einem Meter Neuschnee. Doch der Pulvertraum war von kurzer Dauer. Bereits am nächsten Tag stieg die Schneefallgrenze begleitet von kräftigem Wind auf über 2.500 m an.
Der Windeinfluss
Ob sich eine Unterlage halten konnte oder nicht lag, wie sooft weniger an der Höhe sondern an der Geographie. In West-Ost ausgerichteten Tälern, wie das Tannheimer Tal oder das Ostrachtal bis Hinterstein konnte sich eine Unterlage kaum unter 1.800 m halten, in den vom Westwind nicht betroffenen Tälern, wie dem Kleinwalsertal oder dem Ostrachtal ab Hinterstein, konnte sich eine Unterlage bis in Tallagen halten.
Aktuelle Situation
In gutartigem Gelände sind Abfahrten bis ganz herunter möglich. Je nach vorangegangen Windeinfluss fehlt unterhalb on 1200 bis 1800 m die Unterlage. Es liegen 30 bis 100 cm lockerer Pulverschnee auf dem Gras oder auf einer harten Unterlage aus Schmelzformen. Die Messtationen findet man gute Informationen über die aktuelle Neuschneemenge, Wind und die Gesamtschneehöhe.
So lange es noch keinen täglichen Lawinenlagebericht gibt, muss man die Situation selbst beurteilen.
Messstationen und Webcams helfen dabei. Ein Altschneefundament scheidet bei der vergangenen Wetterentwicklung im Allgäu und im Außerfern weitgehend aus. Allerdings gab es am Donnerstag 23.11.2023 eine Strahlungsnacht mit Oberflächenreifbildung. Dort wo zu diesem Zeitpunkt schon Schnee lag, könnte sich eine kritische Schwachschicht gebildet haben. Ob dem so ist und wie langlebig die Schicht ist, darüber liegen mir keine Informationen vor.
„…und wie es aussieht wird er eine Weile bleiben…“ oder auch nicht Im LWB Wetterbericht ist schon von der nächsten Erwärmung die Rede.
Das wird spannend am Mittwoch: Pulver satt, aber wohin gehen?
Vorberge ohne Unterlage und auf warmen Boden beschneit?
Kleinwalsertal mit Unterlage aber dafür mit evtl. Schwachschichten und Triebschneepaketchen?
Jetzt noch schnell in einen Winterraum, da einschneien lassen und ab Mittwoch irgendwo um den Rappenkopf oder Prinz-Luitpoldhaus?
Herrje … bin gespannt auf den morgigen, ersten, hoffentlich nicht zu verheerdenden LLB.
Langer Rede kurzer Sinn: Kristin, Danke für den Überblick!
LikeLike