Tiroler Jäger fordern Einschränkung beim Freizeitsport

Sie fordern mal wieder.

http://www.tt.com/politik/landespolitik/9886800-91/j%C3%A4gerschaft-fordert-strikte-ruhefl%C3%A4chen-f%C3%BCr-das-wild.csp

Scharenweise durchstreifen Freizeitsportler gedankenlos die Wälder, ohne groß nachzudenken, welchen Stress sie dem Wild zumuten, stellte Klotz fest. „Der Respekt für das Wild fehlt den Akteuren zum Großteil“, monierte ein verbitterter Bezirksjägermeister. Die Erlassung von Besucherregelungen und die Errichtung strikt einzuhaltender Wildruheflächen sei eine unabdingbare Forderung der Jägerschaft, gab er sich kämpferisch

Ein Blick in die Karte der Wildruhezonen zeigt, dass es davon in Tirol, zumindest im Außerfern schon genügend gibt. Punktuelle Lenkungsmaßnahmen, wie zum Beispiel an der Klimmspitze helfen dabei, Konflikte zu vermeiden.

Warum also noch mehr? Wenn man das schon liest: Scharenweise durchstreifen Freizeitsportler die Wälder. Plumpe Polemik um von den durch das Jagdwesen verursachten Problemen in der Natur abzulenken. Fragt mal eure Eltern oder Großeltern wie es nach dem 2. Weltkrieg war. Damals wurden die Wälder flächig auf der Suche nach Brennholz, Beeren und Pilzen durchkämmt. Hat dem Wild offensichtlich nicht wirklich geschadet.

Die Wildruhezonen in Tirol beuteten nach dem Jagdgesetz ein striktes Wegegebot. Das sollte reichen. Der ÖAV hat sich mit recht dagegen gewehrt, dass im Namen der Jagd bzw. vorgeblich unter dem Deckmantel des Naturschutzes der Zugang zu ganzen Tälern gesperrt werden.
Wie Prof. Josef Reichholf richtig feststellte, ist es die Jagd, die neben der intensiven Landwirtschaft das größte Ungleichgewicht in den Naturhaushalt bringt. Wie Reichholf zutrefend feststellt, ist es die Jagd, die das Wild scheu macht und zur Flucht in den dichten Wald antreibt. Da Rotwild nicht zwischen dem Jäger und einem Freizeitsportler unterscheiden kann, bleibt das Wild eben in Deckung mit all seinen negativen Folgen, wie Verbissschäden im Wald.

Viel gravierender ist allerdings der Umstand, dass Rotwild mittels Futterstellen oder Wintergattern  künstlich und gegen jedes artgerechte Verhalten in schattigen, kalten und schneereichen Gebirgstälern gehalten wird. Die artüblichen Wanderungen in die Flussauen werden unterbunden. Gerade im Tiroler Lechtal gibt es diese Flussauen noch. Diese liegen aber dann im Revier eines anderen Jagdpächters. Das ist dann der Grund, warum das Rotwild krampfhaft in ungeeigneten Revieren festgehalten wird.

Wir erinnern uns an das Problem der TBC in den Revieren des oberen Lechtals. Gleich der Besatzung auf einem mittelalterlichen Handelsschiff ist dort das Rotwild dicht gedrägt, kann nicht ausweichen, wenn Krank heiten ausbrechen. So wie die Pest als biologische Bombe im Mittelalter nach Europa kam, bombt die TBC vom oberen Lechtal in die Reviere im Raum Oberstdorf ein. Damit nicht genug. Die TBC griff auch noch auf das Weidevieh im südlichen Oberallgäu über.
Natürlich wird dieser Zusammenhang entgegen den Aussagen von Fachleuten von der Jagd beharrlich geleugnet.

Tja, anstatt den Freizeitsportlern die Schuld zu geben, wenn die Bestände überhand nehmen, es zu Verbiss und Krankheiten kommt, solltet ihr den Tieren ihn natürliches Verhalten zubilligen und nicht künstlich füttern und festhalten. Aber das könnte da den reichen Jagdherren aus der Schweiz oder den Ballungszentren Westdeutschland nicht so gefallen. Die möchten eben eine entsprechende Trophäe schießen, wenn sie sich auf den Weg nach Tirol machen.

http://www.allgaeuhit.de/ALLGAeUWEIT–TBC-Erkrankungen-bedrohen-Allgaeuer-Rotwild-und-Alpvieh-article7665.html

Wer sich den sehr interessanten Vortrag von Josef Rreichholf mal reinziehen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=vOAufU4lHBQ

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