Statusreport Skitouren Allgäuer Alpen 2019/-20 I

Frau Holle geht fremd. Die niederschlagsreichen Nord- und Nordweststaugebiete, wie das Allgäu, der Bregenzer Wald und das Alpsteingebirge gingen im bisherigen Winter 2019/-20 fast leer aus, während die Südalpen und einige zentralalpine,  im Schnitt eher schneearme, Gebiete reichlich bedacht wurden. Ein bisschen was geht aber auch in den Allgäuer Alpen.

Oberhalb von rund 1.200 Metern liegt eine dünne Schneedecke, die ganz vereinzelt in gutartigem Gelände, sprich glatte Grasböden ohne Steine Skitouren im freien Gelände zulässt. Ab 1600 liegt bis zu einem halben Meter Schnee, meist jedoch deutlich weniger. Die Unterlage, die sich Mitte November gebildet hat, hat der Föhneinbruch vom 23.11.2019 meist dahin schmelzen lassen.

Hindelang, 9.11.2019
Bad Hindelang am 9.11.2019. Zu dieser Zeit versanken die Zentral- und Südalpen bereits im Neuschnee.
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Saisongrafik der Station Fellhorn. (Dunkelblaue Linie) Gut erkennbar, dass um den 20.11. die bereis vorhandene Schneedecke wieder vollständig verschwunden ist.
Krottenspitzen 24.11.2019
24.11.2019. Nach dem Föhn liegt nur noch schattseitig unter den höchsten allgäuer Bergen eine dünne Schneedecke. Blick vom Kegelkopf zu den Krottenspitzen

 

In den letzten Tagen konnte man zahlreiche Tourengeher auf Pisten beobachtet. Ob es wirklich Spass macht, zwischen sprühenden Schneekanonen aufzusteigen, sei dahingestellt.

Alte Ski verwenden und notfalls auch mal ein Stück tragen.

Am 5.12.2019 habe ich von Baad die Güntlespitze bestiegen. Im oberen Bereich gab es ein paar wirklich schöne Hänge. Eher schlecht war der Hang zwischen der Bachquerung und der Spitalalpe. Bei der Abfahrt habe ich hier 100 Höhenmeter getragen. War Materialschonender. Das Riedberger Horn wurde auch gemacht. Ebenfalls gehen dürften Touren mit ähnlichen Geländeformen, wie die Güntlespitze.

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Hier kann man fahren, Richtig Spass macht es aber nicht.
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Richtig gut: Abfahrt im oberen Drittel der Güntlespitze
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Schlecht: Der Gipfelhang der Güntlespitze

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Im Tannheimer Tal dürfte es abseits der Piste kaum reichen, im Hintersteiner Tal  gäbe es schon was, dass für die Meisten an der aufwendigen Logistik scheitert. In der Hörnergruppe kann man am Riedbergpass ein paar Schwünge ziehen.  Der Gipfelhang der Höferspitze schaut ganz gut aus. Von Baad aus, wird man dorthin aber nur mit ein paar Tragepassagen hin kommen. Vom Hochtannberg dürfte es besser gehen.

Südseitig hat sich ein unangenehmer Harschdeckel gebildet. Nach ein paar Strahlungsnächten besteht die dünne Schneedecke zunehmend aus aufbauend umgewandelten Kristallen. Daher ist es durchaus wünschenswert, wenn die Touren, die machbar sind, auch flächig eingefahren werden. Flächige Befahrungen verhindern oder reduzieren die Bildung von bodennahen Schwachschichten.

 

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