Einkehrtouren – Wo im Allgäu und Außerfern passt das noch?

Die Einkehr nach der Tour oder auch die Schlechtwettertour, deren Hauptziel die Einkehr während oder nach der Tour ist, gehörte bis zu „Corona“ mehr oder weniger einfach dazu. Dann kamen Corona,  Antitourismusmaßnahmen, Personalmangel und  die Inflation. Teilweise ist der Gesamtpreis einer Einkehr um weit über 100% gestiegen. Ein paar Gedanken und Tipps ob und wo eine Einkehr nach der Tour oder eine Tour zur Einkehr noch Freude macht.

Vorab: Die Betrachtung basiert auf Normalpreise ohne Gästekarten- oder Einheimischenprivilegien, Monats- oder Dauerkarten oder dem Deutschlandticket, dass im Allgäu eh kaum akzeptiert wird.

Neben den oft deutlich gestiegenen Preisen für Speisen und Getränke sind immer öfters die teils extrem gestiegenen Kosten für´s Parken und/oder für den Linienbus zu berücksichtigen.

Inflationsunterstützung ist einfach asozial.

Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass Infrastruktur Geld kostet, die nicht durch Steuerzuwendungen abgedeckt sind, dass der Wirt nichts dafür kann und dass man sich wohl noch die paar Euros leisten kann. Klar kann man das.

Damit setzt man aber die falschen Signale. Wenn 15,–€ fürs parken akzeptiert werden, 6,–€ für eine Halbe  Bier und 4,– für einen Cappuccino, dann könnte man doch auch 20,–, 8 und 6 verlangen. Selbst wenn das nicht schmerzt, so befeuert es doch die Inflation, die zuerst die sozial schwachen, irgendwann auch einen selber trifft. Die Inflation braucht immer zwei. Einen der die höheren Preise verlangt, einen der die zahlt. Fehlt der Letztere so verhungert sie.

Solidarischer Tipp:

Parkschein immer in bar bezahlen und weitergeben. Entweder für die Hälfte des Preises an den Nächsten oder, fallsniemand da ist einfach wie abgebildet in den Automaten stecken. Dann parkt der Nächste gratis. Das mindert die Einnahmen der Inflationstreiber, ist ein solidarischer Akt und spart Papier.

 

Bis zu 55,–  Mark für eine halbe Bier.

Hätte jemand in den 90er Jahren behauptet, dass im Allgäu mal über 50,– Mark für eine halbe Bier zu bezahlen sind, so hätte man ihn als Schwurbler oder Fantasten bezeichnet. Doch genau solche Preise sind im Allgäu mittlerweile zu bezahlen, wenn man die Gesamtkosten einer Einkehrtour betrachtet.

Zum Beispiel eine Tour zu einer Hütte am Heilbronner Weg: 15,– € für das Parkticket (Gemeindeparkplatz Faistenoy) 5,60,– € für die Busfahrt in die Birgsau und 6,–€ für die Halbe auf der Hütte.

Nun zu den einzelnen Regionen

 

Hindelang, Oberjoch, Unterjoch und Hinterstein

Hier trifft man auf eine sehr unterschiedliche Situation. Die Berge nördlich von Hindelang stellen die idealen Schlechtwettertouren dar. Sie sind natürlich auch bei Sonne reizvoll. Es gibt bewirtschaftete Alphütten mit moderaten Preisen und günstig gelegenen Gratisparkplätzen in Hindelang und am Beginn des Hirschalpweges, sowie gute Busverbindungen an die Ausgangspunkte. Der Hirschbachtobel ist bei schlechtem Wetter und Hochwasser recht eindrucksvoll. Hirschalpe, Polite und Klankhütte laden zur Einkehr.  Auch im Tal wird man fündig. ZUM WOHL.

Kolonnenverkehr früh um 5.00 Uhr in Hinterstein. Gab es vielleicht mal an ein paar Tagen in der Coronazeit. Ansonsten: Lächerlich.

Anders sieht es leider in Hinterstein, wo es vermutlich alpenweit die dümmste, bergsteiger- und fremdenfeindlichste Parkregelung gibt. Am Wochenende kann nicht mal der Linienbus zum Giebelhaus mit Öffis rechtzeitig erreicht werden. Lt. Allgäuer Zeitung moniert der geschäftsführende Beamte, dass es bereits früh um fünf Uhr Kolonnenverkehr zum Tourenparkplatz gegeben hätte. Das mag an wenigen Wochenenden in der Coronazeit gestimmt haben. Beschwert hätten sich Anwohner, die oft täglich Mitverursacher einer Kolonne in Hindelang oder spätestens an den Sonthofer Ampeln sind. Merke: Nur der Verkehr der anderen ist störend, den eigenen nimmt man nicht wahr.

Das Prinz-Luitpold-Haus erreicht man auch ohne Parkabzocke und logistischen Stress von Hinterhornbach, dass auch Ausgangspunkt einer schönen zweitägigen Runde ist. Ansonsten gibt es im Allgäu besucherfreundlichere Ziele für eine Tour mit Einkehr.

In Oberjoch gibt es noch Gratisparkplätze entlang der Straße Richtung Staatsgrenze. Ansonsten eher unfreundliche Regelungen, die auch überwacht werden. Ebenso in Unterjoch. Eine wohltuende Ausnahme ist der Parkplatz an der Alpe Sorge in Richtung Wertach. Der ist gratis und mit dem ersparten Geld kann man auf der genannten Alpe auch gut nach der Tour zum Sorgschrofen einkehren.

 

Sonthofen Süd – Sonnenköpfe usw.

Hier ist die Welt noch in Ordnung. Es gibt zahlreiche bewirtete Hütten und Alpen. Alpinistisch präsentiert sich das Gebiet eher bescheiden, aber genau deshalb findet man hier die idealen Schlechtwettertouren. Einige Hütten haben auch abends geöffnet. Ideal also für berufstätige Einheimische. Parkplätze gibt es reichlich und – ja so etwas gibt es noch- sie sind gratis. Zum Altstädter und zum Sonthofer Hof führt eine Mautstraße, die Straße zur Sonnenklause ist gratis. Die Auswahl an Hütten ist groß. Mein persönlicher Favorit ist der Sonthofer Hof. Preislich hält sich alles im Rahmen. ZUM WOHL.

Oberstdorf

Hütten und Gasstätten aller Art gibt es in den Bergen um Oberstdorf genügend. Bei der Parkabzocke ist Oberstdorf mit bis zu 20,–€ – pro Tag – auch an dem für Bergsteiger wichtigen Parkplatz im Stillachtal- Spitzenreiter im Allgäu. Das heißt leider Konsumverzicht. Touren wie den Heilbronner Weg können logistisch einfacher auch vom Lechtal unternommen werden. Mit dem, mangels Abzocke ersparten Geld, kann man dort nach der Tour einkehren.

Oberstdorf ist Spitzenreiter bei der Parkabzocke. 24 Stunden kosten 20,–€ da kommt eine Tour mit Hüttenübernachtung teuer. Es gibt aber auch in Oberstdorf günstigere Möglichkeiten. Den Heilbronner Weg geht man besser vom Lechtal aus.

Gratis parkt in  Oberstdorf am Parkplatz Ziegelbachhütte kurz vor dem Renksteg. Das macht aber nur Sinn, wenn man ein Bike eingeladen hat, denn der Weg zum eigentlich Ausgangspunkt ist etwas weiter. So lange das so bleibt, sollte man das mit einer Einkehr nach der Tour honorieren.

Der Artikel in der Allgäuer Zeitung ist leider hinter einer Bezahlschranke.  Die Überschrift sagt aber genügend.

Grünten, Burgberg und Rettenberg.

Einkehr auf der Grüntenhütte 2020 kurz vor Corona

Gerne kehrte man bei einer abendlichen Skitour bei Norbert auf der Grüntenhütte ein. Dann kamen Corona und viele Streitigkeiten. Anstatt in diesem Bereich nach einem Mittelweg zwischen alpinen Funpark und völligen Stillstand zu suchen, gab es nur Streitereien. Seitdem ist die Hütte geschlossen. Dafür wurde eine mehr oder weniger flächige Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Es gibt noch andere Hütten. Wenn man das Geld in einen Blechkasten werden muss, steht es für eine Einkehr nicht mehr zur Verfügung. Das sollten auch die politischen Entscheidungsträger wissen.

In Summe sind 600 m zu gehen, wenn man das Parkticket bar bezahlen will. Da kann es durchaus sein, dass schon ein Strafzettel am Auto hängt, wenn man zurück kommt. Burgberg-Grünten

Obermaiselstein, Bolsterlang, Riedbergpass

Ab August 2023 sind auch hier Parkgebühren fällig wo es zuvor gratis war.  Im Vergleich zu Oberstdorf oder dem Kleinwalsertal jedoch noch halbwegs moderat. Trotzdem: „A Leberkässemmel“ in den Rucksack packen, dann anstatt vor Ort etwas konsumieren. Zumindest bei gutem Wetter. Dann stimmt die Rechnung auch wieder.

Der Artikel in der   Allgäuer Zeitung ist leider hinter einer Bezahlschranke.  Die Überschrift sagt aber genügend.

Gunzensried.

Es ist noch gar nicht so lange her und wirkt doch schon wie aus der Zeit gefallen, als die Familie Beck im Winter noch die Alpe Rappergschwend bewirtschaftet hat. Parken konnte man gratis vor der Schranke ins Aubachtal. Die Rappergschwend war ein beliebter Treffpunkt gerade bei Schlechtwetterskitouren.

Heute wird die Rapperschwend nicht mehr bewirtet, mit gratis parken ist es vorbei. Somit landet das Geld im Automaten und nicht beim Wirt, sofern man überhaupt eine Einkehrmöglichkeit auf Tour findet.

Immenstadt

Südlich von Immenstadt gibt es Touren mit bis zu 1000 Höhenmeter ohne nennenswerte alpine Gefahren. Dazu zahlreiche Hütten mit vergleichsweise moderaten Preisen. Die idealen Schlechtwettertouren mit Einkehr im Sommer und Winter. Zwar wurde gerade im Zentrum und am Alpsee auch an der Parkgebührenschraube gedreht. Im „Sektenviertel“ also zwischen Montawerken, Neuapostolischer Kirche, Zeugen Jehovas und der Moschee kann man am Straßenrand immer noch gratis  und sehr verkehrsgünstig parken. ZUM WOHL

Pfronten

Die Ostlerhütte auf dem Breitenberg war mal das Idealziel für eine Einkehrtour. Bewegung wenn es regnet, stürmt und schneit und oben eine gemütliche Hütte zur Einkehr.  Es gab im Winter einen Tourenabend, das Parken war gratis und die Preise auf der Hütte moderat. Dann kamen Corona, die Inflation und die Parkraumbewirtschaftung. Nach dem letzten Pächterwechsel wurden die Preise extrem  angehoben, hinzu kommt die Parkgebühr. In Summe eine Preissteigerung von über 100%. Vergessen wir es – schade.

Nesselwang Jungholz

Hier parkt man meist noch  noch frei. Die Ziele sind eher bescheiden, aber bei unsicherem Wetter auch mal ganz nett. ZUM WOHL

Tannheimer Tal

Wie schön war das früher auf der Tannheimer Hütte  bei Wirtin Maria Scheiber. Nach dem Klettern war ein Besuch faktisch Pflicht. Bei Regenwetter war eine Einkehr auf der Tannheimer Hütte oft das Ziel der Tour. Man fand in Nesselwängle noch Gratisparkplätze, so dass das Geld beim Wirt ausgegeben werden konnte.  Heute zeigt sich ein eher unfreundlicher Eindruck. Die letzten Seitenstreifen, auf denen man gratis und zeitlich unbegrenzt parken konnte, wurden begrünt und abgesperrt. Flächige Parkraumraumbewirtung und eine inflationsbedingte Preissteigerung auf den Hütten, die in Österreich noch höher ausgefallen ist, als im Allgäu lassen Hunger und Durst vergehen.  Für den Aggenstein bzw. die Bad-Kissinger Hütte gibt es noch einen Geheimtipp zum parken, den ich allerdings nicht verraten möchte.

Halblech – Kenzengebiet

Hier ist die Welt noch in Ordnung. Am Ortsrand von Halblech gibt es einen großen Gratisparkplatz. Ausgangspunkt für schöne Rad-Berg- und Klettertouren. Die Kenzenhütte oder Gasthöfe im Tal laden zur Einkehr ein. ZUM WOHL

Reutte, Pflach, und Vils

Die vom verkehrspolitischen Totalversagen des österreichischen Staats betroffene Region ist relativ wenig touristisch. Die Situation hat vor und Nachteile. Es gibt viele nette Hütten auf denen man nach der Tour gut einkehren kann und die sich auch als Schlechtwetterziel eigenen. Vilser Alm, Füssner Hütte, Musauer Alm, Säulinghaus seinen hier nur als Beispiel genannt. Auf der Musauer Alm haben mich die großen Portionen überrascht. Man kann also Hunger mitbringen. An den meisten Ausgangspunkten parkt man gratis. Allerdings gibt es ein anderes Problem: Abfahrtsverbote und Blockabfertigung sind die Maßnahmen, mit den die Behörden versuchen, verkehrspolitische Versäumnisse zu kaschieren. Wer also keine Lust hat, mit irgendwelchen Streckenposten zu diskutieren, weil er den Parkplatz In Pflach anfahren möchte, der sollte die Hauptreisezeit meiden. Ansonsten: ZUM WOHL.

Lechtal

Zentrales Tal von Steeg bis Forchach

Vielfach parkt man gratis oder es werden moderate 3,–€ verlangt. Da bleibt noch etwas für die Einkehr übrig, selbst wenn in Tirol die Inflation stärker zugeschlagen hat, als im Allgäu. Als Beispiele nenne ich Stablalm, Hermann-von Bart-Hütte, Bernhardseck  so wie zahlreiche andere Hütten.  Zum Wohl

Boden, Pfafflar Hahntenjoch.

3,– € werden als freiwillige Spende erwartet. Die spende ich gerne, denn bei Boden wurden erst ein Stück der dort knappen ebenen Wiesen für einen neu geschaffen Parkplatz geopfert. Das kostet Geld, im Gegensatz zu Oberstdorf, wo den Bau der Parkplätze die Generation unser Großeltern finanziert hat. Tipp: Hanauer- Anhalter Hütte und Gasthof Gemütlichkeit ZUM WOHL

Gramais

Hier ist die Welt noch in Ordnung. Schlechtwetterziele und Hütten gibt es keine. Aber viel ursprüngliches Hochgebirge. Die Parkplätze sind gratis. So lange das so bleibt, sollte man das nach dem Besuch mit einer Einkehr im Gasthof Alpenrose honorieren. ZUM WOHL

Kleinwalsertal

Hier ergibt sich eine sehr komplexe Situation. Einerseits würde eine flächige Parkraumbewirtschaftung mit eher gehobenen Preisen einen flächigen Konsumverzicht bedeuten. Anderseits wurden bei Baad für uns Tourengänger die Abfahrt von der Höferspitze zur Bärguntalpe ausgeschnitten und frei gehalten. So etwas sollte man mit einer Einkehr honorieren. Aber nur dann, wenn der Weg ins Bärgunttal nicht gestreut wurde.

Garmisch – Ein Blick über den Tellerrand hinaus

 

Man kann die Situation kurz mit teuer und fremdenfeindlich beschreiben. Es gibt aber in den Wohngebieten noch günstige Möglichkeiten, sein Auto abzustellen. In der Vergangenheit gab es immer wieder fremdenfeindliche Vorfälle, bei den Autos mit fremder Autonummer zerkratzt wurden oder dessen Fahrer beleidigt wurden. Besonders betroffen waren Autos mit Münchner Kennzeichen. Am besten selbst versorgen.

Fazit.

Die Quintessenz ist, sein Geld bewusst auszugeben. Abzocke mit Konsumverzicht zu sanktionieren und besucherfreundliche Orte mit einer Einkehr zu unterstützen. Die Argumente, dass Parkplätze Geld kosten kann man so nicht gelten lassen. Sie wurden meist vor vielen Jahren gebaut und standen lange gratis zur Verfügung.

Das Argument, dass man mit Öffis anreisen sollte scheitert oft an deren Verfügbarkeit. Zudem wird das Deutschlandticket  im Oberallgäu kaum akzeptiert, Mit dem österreichischen Klimaticket kommt man hingeben nicht ins Kleinwalsertal.

Dieser Artikel erhabt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Änderungen und Ergänzungen sind in den Kommentarspalten gerne gesehen.

Auch die Allgäuer Zeitung hat sich dem Thema angenommen. In Bezug auf Obermaiselstein und Pfronten wohl nicht mehr ganz aktuell. https://archive.li/ewKCZ

Weiterführende Links:

Extremer Anstieg der Parkgebühren im Allgäu – Abzocke oder Lenkung?

https://freieberge.wordpress.com/2023/01/27/warum-es-fast-keine-tourenabende-mehr-gibt/

9 Kommentare zu „Einkehrtouren – Wo im Allgäu und Außerfern passt das noch?“

  1. Hallo!

    Super recherchiert. Der Tenor stimmt. Als Mitglied einer Gruppe die sich um ÖPNV Anreise aus dem Ostallgäu in die Berge kümmert kann ich nur sagen, dass die Parkpreise ok wären wenn es die Möglichkeit gäbe alternativ sinnvoll in die Regionen zu kommen.

    Kleinwalsertal:
    Ins Kleinwalsertal kommt man super hin und wieder zurück.
    Skitouren mit Öffentlichen: Super!

    Gunzesried
    Da wäre ja der Schulbus klasse unter der Woche morgens .. Aber der Bus fährt 10 min vor der Zugankunft in Sonthofen ab.

    Balderschwang
    Mal zum Skifahren oder -touren an den Riedbergpass oder zum Langlaufen nach Balderschwang. Schlecht machbar.

    Lechtal
    sinnvoll unerreichbar

    Thannheimer Tal
    Es gibt es wieder einen Bus von Pfronten in Tal. Aber erste fährt gegen 10 Uhr

    Highlights gibt es :
    Ammerfebirge Füssen ab Hochenschwangau
    Zug bis Füssen und dann Bus, kein Parkärger und Kosten. Leider fährt der Bus zur Bleckenau wohl nicht mehr um 9 Uhr

    Plansee
    der neue Bus schliesst die Lücke nach Oberammergau

    Oberstdorf
    Super mit Bahn und Bus weiter in die Täler, aber 31 Euro Einheimischenpreis für eine Bergfahrt ..

    Liebe Verkehrsplaner von Politikern und ÖPNV
    Schaut mal in die Züge von Augsburg/Ulm/München was da schon heute morgens an Bergsteigern/Skifahrern/Tourengängern in die Berge rollt. Macht was draus.

    Wir waren diesen Sommer so oft mit dem 49 Euro Ticket in den Bergen…
    Es geht.

    Und es gibt tolle Möglichkeiten mit Flixbus/Zug in andere Regionen zu kommen: Leckerbissen sind die Direktzüge von München nach Villach oder Graz: Wanderhighlights wie Dachstein Umrundung von Schladming/Austria Hütte z.B. oder Einsamkeit im Tennengebirge und und und. Oder ne Idee der Flixbus von Lindau nach Mailand hält in Splügen. Schweiz für 10 Euro Anfahrtskosten. Dort kommt man auch mit dem Bus nach Chiavenna .. Oder macht von dort Skitouren..

    ÖPNV: Leute es geht und macht Spaß und schafft neue Möglichkeiten!

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  2. super Beitrag, hab mich kürzlich auch sehr geärgert über 15,50 Tages-Parkgebühr im „supernobelschrankenparkplatz“ am Fellhorn. Man kommt sich vor, wie im Parkhaus und das in einem Bergtal!!

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  3. Zu den Abzockergebühren von Oberstdorf von 20,—€ pro Tag mal ein Vergleich zu Wohnraummieten.
    Einmal angenommen ein Durchschnittsparkplatz ist 3 m breit und ca 5 m lang = 15 qm
    20,—€ x 30 Tage = 450,—€/pro Monat geteilt durch 15qm = 30,—€ pro qm!!!
    (Nicht berücksichtigt sind bei diesem Gedankengang die Rangierflächen) aber das Beispiel soll einfach mal darstellen was dies für eine Abzocke ist! Eigentlich ist das „Wucher“ und müsste anfechtbar sein!

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  4. Zum Vergleich…
    Elbigenalp: Tagesticket 3€, 7-Tages-Ticket 15€. Wenn man das mit Oberstdorf vergleicht…

    Die 3€ für den Parkplatz in Boden sind gerechtfertigt. Großer Parkplatz, der (wie die Zufahrtsstraße) gepflegt werden will. Der große Parkplatz in Hinterhornbach wurde ja vor ein paar Jahren asphaltiert, auch hier 2€ oder 3€. Völlig in Ordnung.

    Auch die Tagestarife an der Säge Gunzesried haben angezogen, 12€, wenn ich mich recht erinnere. Herzlichen Dank…

    In Rettenberg/Kranzegg gibts noch ein paar kostenfreie Parkplätze: beim Schilift Adelharz/Breitenstein und den beim Großen Wald. Die Alpen sind nur während des Vieh-Bergsommers bewirtschaftet, die Neumayr-Hütte fast das ganze Jahr.

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  5. Die Aufstellung ist super, leider geht ein bisschen verloren dass nun Fakt ist: Einheimische müssen draussen bleiben.
    Das vorgeschlagene Rezept beruhigt vielleicht das Gemüt, ändert aber am Ende nichts bzw. niemandem der in die Berge will.

    Meine Einkehrtouren gingen ausserhalb der Hauptsaison immer gerne zu den „alpinen“ Häusern im Allgäu; Waltenberger, Prinz-Luitpold etc. – heute drauf geschi$$en! Nicht weil die Hütten schlecht sind, sondern wegen der Parkgebühren.

    Sonst: Gunzesrieder Tal: völlig verkommen, da musst aufpassen dass dich keiner vom Radl fährt, Tannheimer Tal geht schon lange nicht mehr, gleicht nebenbei bemerkt durch den EU-subventionierten Bau von Wirtschaftswegen eher einem Braunkohle- Tagebaugebiet als einer alpinen Landschaft, das kleine Walsertal treibt das vergraulen von Tagestouristen ebenfalls seit mindestens 5 Jahren auf die Spitze.

    Alle Wut half nicht, das Allgäu, Tirol, gehen in den Schlussverkauf a la Garmisch.

    Die Bevölkerung darf noch als Staffage oder Karrikatur herhalten, Gaudiwirtschaft a la Grüntenhaus, Bärgunt-Hütte etc. („Der Sepp“ vom Söllner, Hans: „Lauter Preißen alles lacht wenn sich der Sepp zum Deppn macht“) – aber bloss keine Infra nutzen!

    China emanzipiert sich von Schiene und Rad, hier sollen wir an sozialistischen Rezepten genesen? Mit 100en lärmenden und stinkenden Naturverkonsumierern in einem rollenden Gefängnis? Das ist vielleicht der feuchte Traum von Stalin und Mao …

    Die Allgäuer Alpen wurden 2023 endgültig zu einer Region für eine geschlossene Gesellschaft Vermögender und Urlauber.

    Bedankt euch beim DAV, euren örtlichen Tourismusmanagern, Gemeinderäten und Bürgermeistern und last but not least dem örtlichen Mittelstand.

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  6. also ich hab für mich persönlich schon vor vielen Jahren, die Möglichkeit entdeckt, mit der Kombi Bike + Hike/Ski, schöne (lange) Touren unternehmen zu können. Ich starte meist auch von entfernteren Parkplätzen, um dem sprichwörtlichen Parkplatzwucher und -stress, der seit Jahren im Allgäu herrscht Einhalt zu gebieten. Ich habe kein Problem nen Fünfer am Tag fürs Abstellen des Autos zu zahlen, aber bei 10 Euro und mehr hört bei mit der Spaß dann doch auch auf. Das Geld setzte ich nach einer Tour lieber in der Gastronomie/Hütte/Alpe um. Beispiele:

    – Frühjahrsskitour Gaishorn ab Parkplatz Fallmühle
    – Skitouren Hintersteiner Tal ab Busbahnhof Hindelang (das WC war beim letzten mal aber nicht mehr benutzbar) oder gar Parkplatz hinter Sonthofen/Abzweig Imberg
    – Touren Allgäuer Hauptkamm ab Sonthofen (Wonnemar oder Unterthalhofen)

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  7. Den kostenlos Stellplatz in Lumberg habe ich zufällig entdeckt, leider kein schattiges Plätzchen. Zum Aggenstein kann man auch von Pfronten aus, dort gibt es an der Talstation der Breitenbergbahn auch noch einen kostenlosen Stellplatz, da mittlerweile die Gemeinde meint, alle bisherigen Parkplätze zu gebührenpflichtig zu bewirtschaften 😦

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