Vielfach bekommt man aktuell zu hören, die Tourensaison sei vorbei und tatsächlich, in weiten Teilen der Alpen sieht es nicht gut aus. Die Schneehöhen liegen verbreitet unter den langjährigen Mittelwerten. Doch in einigen Gebieten geht noch was. Dazu gehört glücklicher Weise aus das Allgäu.
Grob ausgedrückt, kann man sagen, dass die Schneelage in den Nordalpen noch am besten ist. Mit Ausnahme des Alpenrandes, denn dieser wurde im Laufe des Winters immer wieder von Stürmen aus westlicher Richtung heimgesucht, so dass sich hier nur wenig Schnee ablagern konnte.
Auffallend:
Die geringen Schneehöhen in weiten Teilen der Alpen sind nicht auf die Klimaerwärmung zurück zu führen, sondern auf die markante Niederschlagsarmut im März und April. Beide Monate waren vielfach sogar zu kalt, zumindest dann, wenn die Referenzperiode von 1991 bis 2020 herangezogen wird.
In den Bergen der „zweiten Reihe“ haben diverse Nordstaulagen doch ein ordentliches Fundament hinterlassen. Am meisten zwischen dem südlichen Allgäu, der Arlbergregion und den Berner Alpen.
Weiter südlich, also jenseits von Inn, Rhein und Rhone nimmt die Schneemenge rasch ab. Da nützt es auch wenig, dass die Berge dort höher sind. Prekär ist die Lage im Wallis. Selbst oberhalb von 2000 m müssen die Ski oft lange Strecken bis an den Schnee getragen werden, gleiches gilt für das Aostatal. Hinzu kommt, dass Flanken und Grat oft blank sind und Spalten nur unzureichend überdeckt sind.
Ganz gut schaut es hingegen im Allgäu und in Vorarlberg aus. Am Gr. Wilden kann man aktuell (5.5.2022) noch bis etwa 1350 m hinab mit Ski fahren. Am Hohen Ifen reicht es dank Kunstschneestreifen noch bis ans Auto. Wer sich nicht schuet, die Ski ein Stück zu tragen, der findet im Bereich des Heilbronner Weges auch noch gute Tourenmöglichkeiten.
Mangels hoher Ausgangspunkte neigt sich im Allgäu die Saison trotz verbreitet noch guter Schneelage in den Hochlagen dem Ende zu. Ich denke so bis Mitte Mai dürfte es noch reichen.
Wie so oft wird das Skitourenfinale für viele an schweizer Pässen statt finden, wobei es am Julier schon recht knapp ist, während vom Flüela, Susten, Grimsel und Klausen noch einiges geht, sobald die jeweiligen Straßen geöffnet sind.
Weiterführende Links
https://freieberge.wordpress.com/2017/06/09/fruehsommerskitouren/
Eindrücke, Vergleiche und Statistik.
Obertal:
Der Standpunkt des Fotografen bei der Alpe Engeratsgund liegt 1150 m. hoch.
Großer Wilder
Lachenkopf
Kratzer
Ihr wisst ja…. zeigt der Kratzer seine Rippen
https://freieberge.wordpress.com/2015/05/09/zeigt-der-kratzer-seine-rippen/
Statistik
Vielen Dank lieber Christian. Wie immer toll zusammen gefasst!
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